Michael Korn und Johannes Auburger vom Bündnis „Nachhaltiges Marktoberdorf“, sowie Michael Kölbel, P-Seminar-Lehrer am Gymnasium Marktoberdorf, übergeben einen Plan mit einem Alltagsradwegenetz für Marktoberdorf und Umgebung an Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell (v.l.n.r.)

Foto: Julia Frei

Übergabe der Mapathon-Ergebnisse an die Stadt Marktoberdorf

 

Die Karte entstand in mehreren öffentlich ausgeschriebenen Online-Workshops, nach dem ADFC-Konzept Mapathon („Map“ = Karte + „Hackathon“ = Treffen zur Problemlösung) mit breiter Bürgerbeteiligung im Frühjahr 2021. Ziel ist ein geschlossenes Radwegenetz, wobei der Radwegebau durch das Bundesverkehrsministerium im Projekt „Stadt und Land“ mit 80% Zuschuss gefördert wird.

Die Karte zeigt Vorrang-Routen und Nebenrouten, die für den Radverkehr in und um Marktoberdorf notwendig sind. Radverkehr heißt sowohl Alltags- als auch Freizeitverkehr. Der Alltagsradverkehr braucht schnelle, möglichst direkte Verbindungen zwischen den Orten, die bei jedem Wetter und zu allen Uhrzeiten sicher nutzbar sind. Der Freizeitverkehr nimmt dagegen auch Umwege in Kauf und ist eher auf das Erlebnis der Landschaft und die Erreichbarkeit der Ziele fokussiert.

In der Karte sind Routen unabhängig vom aktuellen Bestand eingezeichnet. D.h. das Netz ist eine Diskussionsgrundlage, die die Anforderungen der Radfahrer deutlich macht. Wie diese Verbindungen erreicht werden, wo es ggf. neuralgische Punkte gibt, die dazu beseitigt werden müssen, ist umfangreich außerhalb der Karte dokumentiert und kann online eingesehen und mit dem Bündnis „Nachhaltiges Marktoberdorf“ und mit den Beteiligten besprochen werden.

Sollten Routen nicht sofort umsetzbar sein, weil ein baulicher Eingriff notwendig ist oder Baugrund fehlt, so muss nach einer adäquaten Zwischenlösung gesucht werden, damit die Route sicher befahrbar ist, sagt Johannes Auburger. So könnten z.B. Nebenwege ertüchtigt, die Geschwindigkeit für den Kfz-Verkehr anpasst oder Markierungen und Beschilderungen erstellt werden, die die Radfahrer schützen.

Beschilderung für lokale und überregionale Radverbindungen sollten entsprechend aufgestellt oder korrigiert werden. Konkrete Vorschläge sind auch, Straßen, z.B. entlang des Schulzentrums, als Fahrradstraße auszuweisen und so v.a. den Schüler-Radverkehr sicherer zu machen. Auch Ideen wie eine alternative Wertachquerung in Richtung Ebenhofen / Immenhofen bei der Ziegelei wurden Bürgermeister Dr. Hell vorgestellt.

Die Daten wurden bereits im Frühjahr an die Stadt und den Landkreis übermittelt. Das Bündnis konnte im Juli in einem Fuß- und Radworkshop des Stadtrats bereits ihre Ideen vorstellen. Auch Landrätin Zinnecker sagte die Einbindung in die Erarbeitung des kreisweiten Alltagsradwegenetzes zu.

Michael Korn hat zusammen mit Birgit Glas und Miriam Pfanzelt in einem Workshop kinderfreundliche Familienrouten durch die Stadt erarbeitet. Das P-Seminar des Gymnasiums Marktoberdorf beteiligte sich an den Mapathons und erkundete sichere Wege zum Schulzentrum, berichtet Seminarlehrer Michael Kölbel.

Vorgehensweise und Hintergründe unter www.zukunft-mod.de/verkehr; Kontakt: verkehr@zukunft-mod.de